Eine Sonne im Labor
Internationale Tagung zur Plasmaspektroskopie findet in Münster statt
Bei Plasmen handelt es sich um elektrisch leitende Gase, die 6.000 bis 10.000 Grad Celsius heiß sind – Temperaturen, wie sie auf der Sonnenoberfläche herrschen. Die "Europäische Winterkonferenz für Plasmaspektroskopie" findet zum ersten Mal in Münster statt und wurde vor zwölf Jahren das letzte Mal in Deutschland ausgerichtet. Gastgeber der Tagung, die noch bis Donnerstag (26. Februar) läuft, sind Prof. Dr. Uwe Karst und Dr. Michael Sperling vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Münster.
Die Plasmaspektroskopie ermöglicht die Analyse von Metallen, beispielsweise in biologischen Proben. Forscher können mit dieser Methode auch die Reinheit von Materialien für Computerchips besonders gut überprüfen. Ein Schwerpunktthema der Konferenz ist die Untersuchung von Nanopartikeln im Organismus. Die Forscher können mithilfe der Plasmen einzelne dieser winzigen Teilchen nachweisen, aber auch deren Konzentrationen messen. Beides ist bei Studien nötig, bei denen die Unbedenklichkeit von Nanopartikeln überprüft wird. "Plasmaspektroskopische Methoden ermöglichen die Untersuchung der Aufnahme, der Toxizität und des Verbleibs der Nanopartikel in Mensch und Umwelt", fasst Uwe Karst zusammen.
Die Plasmaspektroskopie kombiniert in besonderem Maße die wissenschaftliche Grundlagenforschung mit der Anwendung in Industrie und Biomedizin, sodass auch mehr als 30 Herstellerfirmen in Münster neue Analysengeräte und Verfahren vorstellen. Das wissenschaftliche Programm beinhaltet 200 Vorträge und 260 Posterbeiträge.
Quelle:
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